Immer wieder wird über befristete Arbeitsverhältnisse diskutiert. Dabei ist auffällig, dass es nicht die oftmals gescholtene Privatwirtschaft ist, die das Instrument der Befristung am intensivsten nutzt – sondern „Vater Staat“ und die vielen Organisationen und Unternehmen aus dem gemeinnützigen Bereich, als „Dritter Sektor“ bezeichnet, stehen mit Abstand an der Spitze der Befrister.
Während nach Angaben des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) der Bundesagentur für Arbeit im Jahr 2014 in der Privatwirtschaft 6,7 Prozent aller Arbeitsverhältnisse befristet waren, belief sich dieser Anteil im öffentlichen Sektor auf 10,4 Prozent und im Dritten Sektor sogar auf 15,1 Prozent.
Die Abbildung mit den beiden Tabellen verdeutlicht aber auch, dass es innerhalb des öffentlichen Sektors vor allem ein Bereich ist, der die Befristungsquote so stark nach oben treibt: die Wissenschaft, zu denen auch die Hochschulen gehören. Betrachtet man diesen Bereich separat, dann wird man dort 2014 mit einem Befristungsanteil von 37 Prozent konfrontiert (was einen starken Anstieg des auch 2004 schon hohen Wertes von 25,7 Prozent darstellt).
Mit den Formen wie auch den Ursachen der überdurchschnittlich genutzten Befristungen im öffentlichen Sektor befasst sich ein IAB-Forschungsbericht, den man im Original hier als PDF-Datei abrufen kann:
Quelle: Hohendanner, Christian, Ostmeier, Esther und Ramos Lobato, Philipp: Befristete Beschäftigung im öffentlichen Dienst. Entwicklung, Motive und rechtliche Umsetzung. IAB-Forschungsbericht 12/2015, Nürnberg 2015: http://doku.iab.de/forschungsbericht/2015/fb1215.pdf