G20 Gastkommentar

Alles hat bekanntlich seine zwei Seiten

 

Kommentar von Klaus Peter Klich

 

Was hat uns der Gipfel der 20 Industrienationen (G 20) in Hamburg wieder einmal gezeigt?

Einerseits die zunehmend unberechenbare Gewalt nicht nur durch Autonome, angefangen von Ladendiebstählen über Steinwürfe auf Polizisten bis hin zur Vernichtung von Läden und Autos durch Brandsätze.

Weshalb mußte dieses Verhalten gestörter Menschenseelen soweit kommen? Die Ursache liegt bereits seit vielen Jahren bei den zum größten Teil nicht mehr intakten Familienverhält-nissen. Hierzu nur ein Beispiel: So schiebt heutzutage eine junge Frau und Mutter nicht mehr den Kinderwagen mit ihrem Kind, das zur größten Nebensache der Welt geworden ist. Nein, der Hund übernimmt diese Aufgabe, da sich die junge Weiblichkeit, selbst noch im kindlichen Verhalten verstrickt und noch lange keine Erwachsene geworden, mit ihrer Freundin unterhält, die nichts anderes tut, als sie selbst, in der linken Hand eine Zigarette und der rechten das Handy, um sich zusätzlich noch mit einer anderen Person zu unterhalten. Dies bedeutet im Neudeutschen multitasking! Uns so werden aus Kindern Erwachsene, die ohne Liebe, Wärme, Geborgenheit, Zuneigung, Verständnis, gegenseitiges Vertrauen, Offenheit, Ehrlichkeit und Wertschätzung eines anderen Mitmenschen, ob bewußt oder unbewußt, ohne Schulabschluß und Ausbildung zu kriminellen Tätern oder Opfern, die „unsere“ angeblich zivilisierte Welt in Atem halten.

Denn wo bleibt da andererseits die Verantwortung unseres freien, demokratischen und sozialen Rechtsstaates?

Weit gefehlt! Denn dieser besteht nur noch auf dem Papier, sprich: in der Theorie. Vertreten durch die Polizei, Dein Freund und Helfer, wie wir als Kinder vor über 60 Jahren kurz nach dem 2. Weltkrieg von unseren Eltern und Großeltern als wirkliche Vorbilder gelernt haben, ist in Wirklichkeit nicht viel übrig geblieben. Selbstverständlich verurteile ich das immer mehr brutaler werdende Verhalten dieser sicherlich seelisch und geistig gestörten Individuen. Jedoch dürfen wir bei Gewalt nicht mit Gegengewalt als Rechtsstaat reagieren. So gesehen in Einblendungen von ARD und ZDF, wie hilflose Polizisten, da meines Erachtens für solche und ähnliche Veranstaltungen nicht ausreichend geschult und praxiserfahren auf davon-laufende vermummte Randalierer aber auch Bürger (Gaffer) mit Gummiknüppeln einschlu-gen. An dieser Stelle möchte ich nur an die gleichen Bilder während der Massendemon-stration und Blockade in Gorleben vor dem Atomendlager 1978 bereits vor 39 Jahren erinnern. So könnte ich aus meinem privaten Bereich genügend Beispiele aufzählen, die ein ganzes Buch füllen würden, wo die Polizei kläglich versagt hat. Die betreffenden Polizei-beamten vor Ort tun mir leid. Denn die Ursache liegt bei den Verantwortlichen nicht nur in der Politik sondern auch in der Wirtschaft durch fehlende „Profis“ im Zivilschutz.

Solange die massiven Einsparungen seit Jahr und Tag im Sozialbereich unseres Landes, wie da sind angefangen bei ca. 150.000 fehlenden Erzieherinnen in Kitas und ebenso vielen LehrerInnen in Schulen mit demzufolge angehäuften rd. 50 Millionen Fehlstunden, die weit höhere Zahl an fehlenden Polizeibeamten, Richtern, Staatsanwälten aber auch Kranken-schwestern und Ärzten, energisch ein- und durchgreifenden Beamten im Bereich Korruption im Baugewerbe etc., ist und bleibt das Staatsgefüge ein aufgeblähtes und undurchschauba-res Vakuum von Vielrednern aber unentschlossenen und tatenlosen Unterlassern. Wo sind da die eigentlichen Tugenden des mutigen deutschen und wirklich handelnden Unterneh-mers?