7. Der Abwasser-Kreislauf: Vorbild USA
Im vergangenen Dezember wurde für den Süden von Kalifornien der Dürre-Notstand ausgerufen – 19 Millionen Menschen unterlagen obligatorischen Wasserbeschränkungen. Seit April gibt es wieder mehr Wasser – weil die größte Wasser-Recycling-Anlage der Welt in Betrieb gegangen ist. Bis zu einer Million Menschen werden von dort aus mit frischem Trinkwasser versorgt. Die Anlage, die es schon seit 2008 gibt und jetzt vergrößert wurde, reinigt Abwasser, das zuvor in den Pazifischen Ozean eingeleitet worden wäre. Das saubere Wasser wird dann zurück ins Grundwasser geleitet, versickert und gelangt zurück in den Trinkwasserkreislauf.
In Deutschland und auf europäischer Ebene ist das verboten. Abwasser wird in Flüssen und später dann ins salzige Meerwasser abgeleitet. Schon die Verwendung von Abwasser für die Landwirtschaft ist streng reglementiert – vom Wasserhaushaltsgesetz über die Düngeverordnung bis zum Bodenschutzgesetz und der Rückstandsverordnung.
Braunschweig ist neben Wolfsburg die einzige Stadt, in der Bauern ihr Abwasser für ihre Pflanzen verwenden dürfen. Franziska Gromadecki, Geschäftsführerin des Abwasserverbands in Braunschweig, sagt: „Wenn wir das Wasser nicht nutzen würden, müssten wir Grundwasser nutzen.” Dazu käme, dass alle Geld sparen: Bauern, weil sie nicht für Grundwasser zahlen und die städtischen Betriebe, weil sie weniger Klärschlamm aufwendig entsorgen müssen. Quelle: The Pioneer https://www.thepioneer.de/originals/others/articles/klimakatastrophe-anleitung-fuer-realisten