Leistungsbilanz vom Saarland/AKK

Steingart Meldung:

Gestern Abend bei Anne Will sind Annegret Kramp-Karrenbauer und ich einander in die Haare geraten über die Frage, ob die ökonomische Schlussbilanz der ehemaligen saarländischen Ministerpräsidentin wirklich so beeindruckend ausfällt, wie sie behauptet. Sie meinte ja. Ich meinte nein. Hier, wie versprochen, die Fakten:

1. Die saarländischen Kommunen und das Land weisen – Stand Juni dieses Jahres – die höchste Pro-Kopf-Verschuldung eines deutschen Bundeslandes auf. 17.618 Euro. Damit liegt der Verschuldungsgrad um ca. 30 Prozent über dem von NRW und um über 50 Prozent über dem aller ostdeutschen Bundesländer.

2. Das Bruttoinlandsprodukt pro Kopf liegt mit 35.460 Euro zurzeit um rund 50 Prozent unter dem des Stadtstaates Hamburg, deutlich unter dem Bundesdurchschnitt und um rund zehn Prozent hinter dem anderen ehemaligen Stahl- und Kohleland Nordrhein-Westfalen.

3. Wäre die Bundesrepublik ein vergrößertes Saarland, wäre sie ein Schuldenstaat außerhalb des Maastricht-Vertrages und seiner Stabilitätskriterien. Deutschland wäre eine Nation mit höherer Arbeitslosigkeit, niedrigerem Pro-Kopf-Wohlstand und der Titel des Exportweltmeisters wäre, angesichts der ausgeprägten Import-Abhängigkeit des Saarlandes, auch dahin. Das Saarland ist menschlich bereichernd, landschaftlich faszinierend, aber ökonomisch eben kein Vorbild. Das festzustellen, ist nicht beleidigend, nur wahrhaftig.