Schon damals erschien Schiller die Gesetzgebung willkürlich. Was würde er wohl heute angesichts des Gesetzdschungels sagen, indem sich unsere globale Welt gefangen sieht?
Wo sind die Regelungen die gerecht und nachvollziehbar sind, und zwar nicht nur für wenige ExpertInnen , sondern für alle, denen ja Gesetzestreue abverlangt wird? Vor 200 Jahren wurde der Rechtswissenschaftler Rudolf von Jbring geboren. Berühmt ist sein Vortrag Der Kamf ums Recht, der 1872 in Wien verlegt wurde und innerhalb kürzester Zeit hohe Auflagszahlen und Übersetzungen in 26 Sprachen erfuhr. Darin beschreibt er das Recht als „die Anstrengungen der Menschheit, sich selbst zu zähmen“. Gelingt diese Zähmung? Jbring bezweifelt es: „Das Recht hat niemals wirklich versucht, die Konflikte der Gesellschaft zu lösen, sondern nur, sie zu lindern, indem es Regeln niederlegt, nach welchen sie ausgefochten werden sollen.“ Der Weg zu einem gesünderen Rechtsleben beginnt im Kleinen. Dort können wir uns so verhalten, wie wir es im Großen getan hätten. Gestalten wir Vereinbarungen fair und zeigen wir uns verlässlich bei der Einhaltung! Jeder Same zählt.