Ein solcher Strukturbruch würde aber die vier großen Übertragungsnetzbetreiber entmachten. Sie sind längst in die Rolle der neuen Monopolisten hineingewachsen, nachdem Ende der 1990er Jahre beim sogenannten Unbundling (andere nennen das Liberalisierung) die Trennung von Erzeugung und Stromtransport eingeführt worden war. Die alten EVUs der Marke RWE, Eon und EnBW haben an Kraft und Macht verloren, aber es wäre falsch anzunehmen, sie hätten mit den neuen Königen nichts zu tun. Der alte Spruch „der König ist tot, es lebe der König“ gilt auch hier, auch wenn die Regeln der Erbfolge etwas anders und vor allem viel intransparenter sind. Es gibt in Deutschland weit über 900 Stadtwerke und kleine Verteilnetzbetreiber, die abhängig von den großen Vier sind. Sie haben deren Anweisungen, z.B. das Abregeln von Wind- oder PV-Parks, im Sinne von Befehl und Gehorsam, zu befolgen. Sowohl das widersinnige Abregeln wie auch dessen Kosten sind in den vergangenen Jahren explosionsartig gestiegen, dank der Macht der Übertragungsnetzbetreiber.