SA-Trupps griffen jüdische Menschen auf der Straße an, überfielen sie nachts in ihren Wohnungen, schleppten sie in den Keller des Brauen Hauses, Fleiner Straße 1. Tekla Sänger, die 1933 in die Schweiz flüchtete, schrieb damals in einem Brief: „Ein Bekannter in der Weststraße wurde morgens um 5 Uhr aus dem Bett geholt und war eine Woche in Haft ohne Grundangabe. Er war dann wieder einige Tage daheim, da wurde er angerufen, er möge sofort ins Braune Haus kommen, was er auch tat. Hier musste er zunächst unterschreiben, dass ihm niemals etwas geschehen sei. Dann schleiften ihn sechs Uniformierte Nazis in den Keller, wo er sich splitternackt ausziehen musste und sie hieben allesamt mit Stahlruten auf ihn ein. Dasselbe machten sie mit dem Bruder von Schneider Heule von Lehrensteinsfeld… Diese beiden liegen nun schon vier Wochen im Krankenhaus und zwar bäuchlings, weil der Rücken derart malträtiert ist, dass sie garnicht anders gelegt werden können.“