Das steht zur Wahl

„Aber das westliche System ist doch viel freier und besser für die Menschen!“

Für den einen ja – für den anderen nein.
Wer in den USA 3 bescheuerte Mini-Jobs braucht, um von der Hand in den Mund zu leben und nie so genau zu wissen, wie er über die Runden kommt, wird das ggfs. ein wenig anders sehen.
Der deutsche Hartz4-Empfänger oder Zeitarbeiter oder in Alterarmut endende wird das ggfs. auch anders deuten.

Ob nun besser oder schlechter – man überfällt nicht mit dem reproduzierbaren hinterhältigen Vorwurf von Menschenrechtsverletzungen andere Länder, destabilisiert ganze Regionen, nimmt billigend den Mord an Hunderttausenden in Kauf, um die eigenen Wirtschafts- und Machtinteressen durchzusetzen – da gibts nichts zu deuteln.

Die „beste medizinische Versorgung“ ist eine schöne Sache – aber doofer Weise nur, wenn man sie sich auch leisten kann.
Das merkt man dann schnell, wenn es z. B. an Zahnersatz geht, was eine „2-Klassen-Versorgung“ bedeutet, abhängig von teuren Zusatzversicherungen oder einem gut gefüllten Bankkonto.

Wenn mir DEINE Lebensweise nicht gefällt, brenn ich auch nicht Deine Ortschaft nieder, ermorde deine halbe Familie und die halbe Ortschaft, plündere was ich finden kann und überlasse dich dann deinem Schicksal – und wundere mich dann hinterher treudoof, wenn du „terroristische Verhaltensweisen“ entwickelst.

Freie Wahlen?
Was gibts denn zu wählen, in einer Welt, in der die Profitmaximierungsideologie für Anleger über allem steht?

Welche Koalitionskombinationen helfen denn dem alternden Arbeitnehmer, der jahrzehntelang arbeiten ging, um dann in Armut bis zum Ableben vor sich hin zu dümpeln?

Was will man wählen in Systematiken in denen Goldman-Sachs Manager relevante Positionen besetzen, in der Lobbyisten direkten Einfluss auf Gesetze nehmen, in der eine „SPD“ Hartz4 einführt, die „Grünen“ militärische Einsätze um Mali-Uran für französische Kernkrafwerke durchwinken?

Was soll einer mit einer US-Wahl anfangen, bei der er sich zwischen einer Handvoll Milliardären entscheiden „darf“, wer die nächsten Jahre am Mikrofon stehen darf?

Was nutzen den Leuten die Wahlen konkret und messbar, welche politische Partei verbessert denn spürbar ihre Lebensumstände?