„Populismus“ ist ein schillernder Begriff, der sowohl als politisches Schlagwort wie als wissenschaftlicher Terminus genutzt wird. Im erstgenannten Sinne kann eine negative Bewertung, wobei es um das konzeptionsloses Buhlen um Massenakzeptanz geht, und eine positive Deutung, wobei es um den postulierten Einklang mit dem Volkswillen geht, unterschieden werden. Auch wenn „Populismus“ in der politischen Auseinandersetzung interessengeleitet genutzt wird, spricht dies nicht gegen dessen Gebrauch in einer wissenschaftlichen Perspektive. Denn es gibt von „Demokratie“ über „Freiheit“ und „Gerechtigkeit“ bis zu „Widerstand“ kaum einen nicht instrumentalisierbaren Begriff. Würde man jeweils aufgrund dieser Einsicht auf die Nutzung eines Terminus verzichten, dann wäre kaum noch Kommunikation über politische Sachverhalte möglich. Umso notwendiger ist es, dass einschlägige Begriffe möglichst trennscharf definiert werden, um sie einem derartigen Missbrauch zu entziehen. Dies soll hier anhand von „Populismus“ versucht werden.