Landrat Piepenburg beklagt sich heute in der Heilbronner Stimme bzgl. öffentlicher Berichterstattung hierüber
Durch Krankenhauskeime kommen in Deutschland jedes Jahr zwischen 15.000 und 30.000 Menschen ums Leben. Im Straßenverkehr nur noch 3.500. Knapp die Hälfte der Todesfälle durch Keime wäre nach Ansicht von Fachleuten mit den heutigen Mitteln der Medizin vermeidbar. Dabei geht es nicht um High-Tech-Antibiotika, sondern um allerlei simple Dinge: Dass sich Ärzte regelmäßig die Hände desinfizieren, dass Klinikbetten sorgfältig geputzt werden und OP-Besteck nicht verunreinigt ist. Damit darauf geachtet wird, braucht es in Krankenhäusern Hygienebeauftragte.
Das Robert-Koch-Institut hat im Jahr 2009 Empfehlungen herausgegeben, wie viele solche Fachleute eine Klinik haben sollte. Gemeinsam mit dem ARD-Magazin „Plusminus“ haben wir nachgesehen, wie viele Krankenhäuser entsprechendes Hygienepersonal im Jahr 2014 hatten (neuere Zahlen gibt es nicht). Das Ergebnis: Mehr als jedes vierte Krankenhaus in Deutschland erfüllte 2014 die Hygieneempfehlungen des Robert-Koch-Instituts nicht. Entstanden ist aus dieser Recherche ein Artikel, ein Film und eine Datenbank, in der jeder nachsehen kann, ob auch seine Klinik die Hygieneempfehlungen nur schleppend umsetzt.
Schlampige Hygiene im Krankenhaus führt zu mehr Toten als im Straßenverkehr (CORRECTIV)
Wie steht es um die Hygiene in deutschen Krankenhäusern (ARD, Plusminus)
Jede vierte Klinik ignoriert Hygieneempfehlungen (tagesschau.de)
Unsere Recherche entfachte heftige Diskussionen, viele Krankenhäuser wehrten sich. Wir haben gestern Abend die sechs wichtigsten Kritikpunkte der Kliniken aufgegriffen und beantwortet.