Damit würde sich die französische Postdemokratie in einem interessanten Experiment zu einer neuen Form der „Kohabitation“ weiterentwickeln: Ein technokratischer Präsident müsste sich nämlich erst seine Partei zusammensuchen, um Gesetze beschließen zu können. Das Experiment erinnert an Italien zur Zeit von Mario Monti: Der Goldman-Banker war an die Spitze der Regierung gerutscht, um das Land nach Silvio Berlusconi wieder auf Kurs zu bringen. In Italien ist das Experiment misslungen. Monti konnte kaum eine der von ihm erwarteten „Reformen“ durchsetzen. Er scheiterte vor allem daran, dass es im italienischen Parlament keine stabilen Mehrheiten gab.